Namen rechtlich überprüfen in 6 Schritten

Von: Martin
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namen überprüfen

Du hast einen Namen für dein Unternehmen, deine Veranstaltung oder dein Produkt gefunden?

Sehr gut, aber es ist auch entscheidend, sicherzustellen, dass er nicht nur kreativ und einprägsam ist, sondern auch rechtssicher.

In diesem Artikel werden wir gemeinsam durch die Schritte gehen, die ich nutze, um sicherzustellen, dass ein Name nicht nur frei, sondern auch rechtlich (möglichst) unbedenklich ist.

Ich habe mehrere Produkte entwickelt, diverse Internetseiten und meine Firma gegründet. Dabei habe ich einen Prozess entwickelt, der mir eine hohe Sicherheit gibt, dass der gewünschte Name rechtlich sicher ist. Diesen Ablauf stelle ich dir hier zur Verfügung, aber er ersetzt keine rechtliche Beratung und ist rein informativ.

Von der Markenrecherche bis zur Prüfung der Domainverfügbarkeit – lass uns sicherstellen, dass dein Name nicht nur cool, sondern auch deins ist. Legen wir los!

Schritt 1: Internet-Suchmaschinen durchsuchen

Okay, du bist also bereit, deinen Traumnamen zu finden! Der erste wichtige Schritt ist die Überprüfung in den gängigen Suchmaschinen.

Das geht schnell und verschafft dir innerhalb weniger Minuten einen guten Überblick über bestehende Marken, Firmen, Internetseiten und Einträge in sozialen Medien.

Warum ist das wichtig?

  1. Online-Suchergebnisse bieten einen schnellen und einfachen Einblick in die Nutzung des Namens durch andere.
  2. Vermeide Assoziationen mit negativen Inhalten oder bestehenden Marken.

Wie machst du das?

  1. Gib deinen Namen in verschiedene Suchmaschinen ein, besonders in Google.
  2. Achte auf Ergebnisse, die deinem gewählten Namen ähnlich sind.
  3. Überprüfe, ob es bereits etablierte Marken oder Unternehmen mit ähnlichem Namen gibt.

Die Internetrecherche ist der perfekte Start für deine Namensüberprüfung und hilft dabei, potenzielle Konflikte zu identifizieren.

Eine umfassende Suche bietet dir zwar noch keine Sicherheit, dass dein Name einzigartig und unverwechselbar ist, aber in 80% der Fälle werden Probleme jetzt schon erkannt.

Beispiel: Bronesis – Wir wollen eine Firma mit dem Namen „Bronesis“ gründen. Zwei Brüder, die cooles Zeug herstellen.

So sieht die Suche auf Google aus:

google recherche ergebnis

Ergebnis:
Es gibt offensichtlich einen Facebook-Eintrag mit einem ähnlichen Titel und ein paar Jungs aus Chicago die einen privaten Blog haben.

Bei dem Facebook-Eintrag handelt es sich aber nur um eine Privatperson mit diesem Namen und der private Blog ist auch irrelevant für uns.

Sieht also gut aus mit unserem Namen!

Schritt 2: Markenrecherche

Jetzt, da du in den Suchmaschinen einen Überblick gewonnen hast, gehen wir einen Schritt weiter und prüfen die Markenregistrierung.

Dies ist der rechtlich entscheidende Schritt, denn der Schutz eines Namens erwächst aus dem Marken- und Patentrecht.

Dabei gibt es verschiedene Bedingungen, die für die Registrierung einer Marke erforderlich sind. Liegen diese vor, kann die Marke (also für uns die Wortmarke „Bronesis“) im Markenregister eingetragen werden und ist ab dem Zeitpunkt geschützt.

Gibt es bereits einen Eintrag unter unserem gewünschten Namen ist eine Registrierung nicht möglich. Außerdem sind rechtliche Konflikte vorprogrammiert.

Wieso ist das wichtig?

  1. Markenrecht schützt Namen vor Verwechslung und Missbrauch.
  2. Eine bereits registrierte Marke kann zu rechtlichen Konflikten führen.

Wie machst du das?

  1. Besuche die Website des Markenregisters.
  2. Gib deinen Wunschnamen in die Suchmaske ein.
  3. Überprüfe, ob es ähnliche oder identische Markeneinträge gibt.

Eine umfassende Markenrecherche hilft, mögliche Konflikte frühzeitig zu erkennen und deinen Namen rechtlich abzusichern.

Beispiel: Bronesis – Unsere coolen Jungs.

Nach Durchführung der Suche werden dir die relevanten Ergebnisse angezeigt.

Ergebnis:
Auch hier haben wir Glück und es existiert offensichtlich keine geschützte Marke mit diesem Namen.

Schritt 3: Namensrecherche im Handelsregister

Mit der Eintragung im Handelsregister tritt das Handelsgesetzbuch (HBG) in Kraft und verleiht einem Firmennamen einen (geringen) Namensschutz.

Der Schutz ist nämlich räumlich beschränkt auf den Handelsregisterbezirk. In diesem darf es den gleichen (oder sehr ähnlichen) Namen nicht doppelt geben. Im Nachbarbezirk ist dies aber wieder erlaubt.

Dennoch überprüfen wir die Eintragungen im Handelsregister. Dadurch finden wir heraus, ob generell ein Eintrag mit unserem Namen existiert und insbesondere auch in unserem Bezirk.

Warum ist das wichtig?

  1. Namen im Handelsregister sind (regional) geschützt.
  2. Vorhandene Einträge sind ein Indikator für Namenskonflikte

Wie machst du das?

  1. Besuche die Website des Handelsregisters (handelsregister.de)
  2. Nutze die Suchfunktion und gib den gewünschten Namen ein.
  3. Überprüfe die Ergebnisse sorgfältig. Ähnlich klingende Namen könnten bereits vergeben sein.

Beispiel Bronesis:

  • Firmennamen in die Suchmaske eingeben
  • Auch gelöschte Firmen anzeigen lassen (für zukünftige Probleme mit Suchmaschinen, Websites etc.)
  • Ähnliche Schlagwörter auswählen und schauen, ob die Trefferzahl noch im Limit ist. Wenn nicht, dann wieder deaktivieren und ohne ähnliche Begriffe Treffer anzeigen lassen (so wie hier im Beispiel)
  • Die angezeigten Ergebnisse hochsetzen, damit es übersichtlicher wird
  • Suchen

Im Anschluss erhältst du die Ergebnisse. Bei uns sieht es erfreulicherweise so aus:

Ergebnis:
Es gibt keine Eintragungen mit unserem megacoolen Namen.

Schritt 4: Domainverfügbarkeit prüfen

Jetzt, da wir die rechtliche Seite betrachtet haben, schauen wir uns die digitale Präsenz an.

Die Verfügbarkeit einer passenden Domain ist nicht nur wichtig für deine Online-Sichtbarkeit, sondern auch für die Vermeidung von Verwechslungen und Konflikten.

Warum ist das entscheidend?

  1. Die Domain ist deine Adresse im Internet und sollte leicht zu merken sein.
  2. Eine eindeutige Domain verhindert Verwechslungen mit anderen Websites.

Wie machst du das?

  1. Nutze Domain-Suchtools (wie checkdomain.de)
  2. Gib deine Wunschdomain ein und prüfe die Verfügbarkeit.
  3. Achte darauf, ähnliche Domains und Tippfehler zu berücksichtigen, um Verwirrung zu vermeiden.

Über unsere Eingabemaske kannst du die Suche auf checkdomain.de direkt von hier aus starten:

URL Generator

In unserem Beispiel sieht das Ergebnis zum Glück so aus:

Ergebnis:
Unsere Wunschdomain ist frei! Wir sichern uns bronesis.de umgehend.

Der normale Betrag für eine Domain liegt bei 10-20 €. Sobald diese auf uns registriert wurde, können wir diese für spezifische E-Mails (info@bronesis.de) nutzen.

Anmerkung: Das Hosting (zur Erstellung einer Website) ist hier noch nicht enthalten, kann aber direkt mitgebucht werden. Falls dir checkdomain nicht zusagt, kannst du natürlich auch andere Anbieter wählen.

Wenn deine Wunschdomain bereits vergeben ist, überlege Alternativen oder prüfe, ob sie von den aktuellen Inhabern zu kaufen ist.

Eine klare und leicht merkbare Domain ist nicht nur wichtig für potenzielle Kunden, sondern auch für deine Marke als Ganzes.

Schritt 5: Recherche in sozialen Medien

Nachdem du das Handelsregister und die Markenregistrierung überprüft und die Domainverfügbarkeit gecheckt hast, gehen wir nun in die Welt der sozialen Medien.

Eine starke Präsenz auf Plattformen wie Facebook, Twitter und Instagram ist nicht zu unterschätzen.

Du möchtest sicherstellen, dass dein ausgewählter Name nicht nur offline, sondern auch online einzigartig ist.

Wieso ist das von Bedeutung?

  1. Social-Media-Präsenz ist ein wichtiger Teil des Marketings.
  2. Verwechslungen auf sozialen Plattformen können zu Identitätsproblemen führen.

Wie machst du das?

  1. Suche nach dem gewünschten Namen auf den wichtigsten sozialen Medien.
  2. Achte darauf, ob bereits Konten mit ähnlichen Namen existieren.
  3. Bedenke auch mögliche Verwechslungen durch Usernamen, Hashtags oder Gruppen.

Die Vermeidung von Namenskonflikten auf Social-Media-Plattformen ist genauso wichtig wie in der physischen Welt.

Eine klare und konsistente Präsenz stärkt deine Marke und vermeidet potenzielle Verwirrungen bei deinem Publikum.

Beispiel:
Wir schauen uns stellvertretend die Einträge für „Bronesis“ auf Instagram an:

Ergebnis:
Auch bei Instagram scheint es weder ein relevantes Hashtag noch einen veritablen Account zu geben, der unseren Namen enthält.

Schritt 6: Juristische Beratung in Betracht ziehen

Wir haben nun verschiedene Quellen durchsucht und hoffentlich festgestellt, dass dein Wunschname einzigartig und verfügbar ist.

Doch bevor du den Champagner öffnest, ist es ratsam, juristischen Rat in Betracht zu ziehen. Die folgenden Informationen sind keine rechtliche Beratung, sondern sollen dir als Orientierung dienen.

Warum ist das wichtig?

  1. Ein Anwalt kann spezifische juristische Aspekte deiner Namenswahl beleuchten.
  2. Rechtliche Beratung hilft, mögliche Fallstricke zu vermeiden und deine Marke optimal zu schützen.

Wie machst du das?

  1. Suche nach einem Rechtsanwalt mit Erfahrung im Marken- und Namensrecht.
  2. Konsultiere ihn oder sie bezüglich deines ausgewählten Namens und deiner Pläne.

Bitte beachte, dass die hier präsentierten Informationen keine rechtliche Beratung ersetzen. Sie basieren auf meiner Erfahrung mit zahlreichen Internetseiten und realen Produkten.

Jeder Fall ist einzigartig, und ein professioneller Anwalt kann dir maßgeschneiderte Ratschläge für deine spezifische Situation geben.

Jetzt kannst du mit Zuversicht den nächsten Schritt in Richtung deiner Namenswahl gehen!

Martin

Autor

Martin ist kreativer Kopf und Gründer von epicnames. Er hat zahlreiche Internetseiten ins Leben gerufen und ist begeistert von Namen. Aber er kennt auch das "kreative Loch" und möchte dir mit seinen Beiträgen helfen dort herauszukommen.

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